Nach den ersten Wochen und gut besuchten Veranstaltungen zuletzt in Ribnitz-Damgarten und Wolgast ging es weiter nach Parchim, Rostock und Burg Stargard.
Was für ein Tag!
Der Tag in Parchim hatte es in sich. Am 6. August luden wir gemeinsam mit dem „Netzwerk für Flüchtlinge in Parchim“ zu einem antirassistischen Fußballturnier mit anschließendem Vortrag und Konzert ein.
10 Teams spielten um den „Noch nicht komplett im Arsch“ Cup, welcher in einem packendem Finale vom „IFC Rostock“, dem Internationalen Fußballclub Rostock gewonnen wurde. Der Sportplatz neben dem örtlichen Gymnasium war gefüllt mit ambitionierten Fußballteams von vor Ort und auch aus anderen Städten M/V’s waren Teams angereist. Das Miteinander und Fairplay stand immer im Vordergrund und der nötige Wettbewerbsgeist, welcher das Turnier auch aus sportlicher Sicht sehr interessant machte war immer präsent. Eine perfekte Mischung also. Uns überwältigte die gute Stimmung vor Ort, die hohe Beteiligung von Geflüchteten aus Parchim und der Spaß den alle Beteiligten daran hatten miteinander einen guten und schönen Tag, fernab von der Tristesse und der Isolation des kleinstädtischen Alltags zu haben. Neben dem Fußball konnte man sich am Siebdruck ausprobieren, gutes Essen und Getränke genießen, sowie sich über örtliche antirassistische Initiativen und Flüchtlingshilfe informieren. Auch ein heftiger Regenschauer und Sturm konnte die Stimmung nicht trüben. Nach dem Ende des Turniers und den letzten euphorischen Gruppenfotos ging es in der Scheune weiter mit dem Vortrag von Katharina König und Jan Müller über die AfD im Landtag von Thüringen. Sie informierten die gut besuchte Scheune über Inhalte der Partei und die Auswirkungen auf den Landtag. Sie zeigten auf wie gefährlich und problematisch der Einzug der Rechtspopulisten in die Landtage ist. Letztendlich spielten die Bands „Antispielismus“ und „The Flexfitz“ aus Rostock auf und die Party ging los. Es wurde gedanced, gepogt und sogar gedived. Das war ein amtlicher Abriss und ein toller Abschluss eines durchweg positiven und langen Tages.
Wir hoffen, dass die Veranstaltung den Menschen von vor Ort Kraft gegeben hat, um weiterhin gemeinsam gegen Rassismus im Alltag zu kämpfen, weiterhin geflüchteten Menschen in Parchim und der Umgebung zu helfen und weiterhin entstehende Isolationen und Barrieren aufzubrechen! Ihr seid super!
„Ich glaube, dass Peter-Weiss-Haus war bei einem Vortrag noch nie so voll“ (Ein Mitarbeiter des Hauses)
Am darauf folgenden 7. August waren wieder Katharina König und Jan Müller im Rostocker Peter-Weiss-Haus zu Gast. Die Veranstaltung organisierten wir zusammen mit der IL Rostock (Interventionistische Linke). Die örtliche AfD empörte sich im Vorfeld in den sozialen Netzwerken über die Veranstaltung und somit waren alle Grundsteine gelegt für einen guten und spannenden Nachmittag.
Der große Saal des Hauses war dann auch komplett gefüllt und der Vortrag über die AfD, ihre Auswirkungen auf den Landtag und ihre Arbeit im Parlament war wieder sehr gut, wie auch schon in Parchim.
Ein ganz großes Dankeschön an die beiden ReferentInnen und die IL Rostock für eine starke Veranstaltung.
Besondere Momente, die viel Kraft kosten, aber uns letztendlich viel mehr Kraft geben!
Am Mittwoch, den 10.August, luden wir gemeinsam mit dem Gasthof Klüschenberg und Ole Plogstedt („RTL 2 – Kochprofis“) nach Burg-Stargard zu Speiß, Trank und Gesang ein. Die örtlichen Nazis versuchten das nicht unkommentiert zu lassen und verkippten in der Nacht vor dem Event Buttersäure vor der Eingangstür des Gasthofes. Die Veranstaltung konnte dennoch ohne weitere Probleme durchgeführt werden, da sich die unangenehme Geruchsentwicklung, welche Buttersäure normalerweise erzeugt, stark in Grenzen hielt. Also ging es nach kurzer Klärung der Lage wie geplant an die Kochtöpfe. Wir ließen mit ordentlicher Unterstützung Ole Plogstedt’s und seiner „Roten Gourmet Fraktion“ unsere Kochkünste aufblitzen, aus den Boxen dröhnten die Hosen und das Wetter war schön. Es war Wahnsinn wie viele Menschen zum Gasthof auf den Klüschenberg kamen. Die Hütte war voll und die Stimmung mehr als gut. Es wurde getrunken, gegessen und gelacht. Am Abend spielten dann „Akktenzeichen“ mit Akkordeon, Akustikgitarre und Gesang alle Punkklassiker die man sich so wünschen kann und sorgten dadurch für den endgültigen Partyzenit. Als letztendlich Bengalos entzündet wurden und die Leute auf der Terrasse mit dem Pogo begannen war klar, dass das ein wunderbarer Abend ist.
Ein besonderer Tag, der viel Kraft gekostet hat, aber allen Beteiligten noch viel mehr Kraft geschenkt hat.